Sonntag, 13. Februar 2011

'You lost.......... a child' or 'You lost.......... your responsible adult.'

Ich mag gar keinen neuen Blogeintrag schreiben, der den von letzter Woche verdrängt, weil ich mich selbst auch so gern an Adelaide erinnere. Habe seitdem schon von Nathan, Tobi und Georgina gehört, dass ich unbedingt so bald wie möglich wiederkommen soll. :)

Aber es hilft ja nichts -das Leben geht auch in Down Under weiter und ich habe von einer weiteren Woche in meiner Gastfamilie zur erzählen.
Als ich gestern Abend mit Eddie gequatscht habe und ihm aufgefallen ist, dass ich nur noch zwei Wochen bei ihnen bin, wurde er ganz bleich und konnte es gar nicht fassen. Für mich fühlt es sich auch im Moment recht unrealistisch an, dass es in zwei Wochen tatsächlich schon soweit ist und ich das live erlebe, wovon mir meine Freundinnen, die schon reisen, berichtet haben. Werde wohl langsam anfangen, meine Sachen ein wenig durchzusortieren und zu beschließen, was ich nicht mit nach Deutschland nehme. Denn obwohl ich viel Gepäck mit zurückbringen kann, muss wohl ein bisschen was hier bleiben, was sowieso in Deutschland nicht mehr gebraucht wird.
Meine vergangene Woche war gut und hat auch wieder mehr Spaß gemacht. In der davor fand ich die Jungs manchmal sehr anstrengend... In der vergangenen Woche hats uns Zac aber morgens immer schwer gemacht, weil er einfach nicht fertig geworden ist. Ob ich ihn um 8:15 Uhr oder 8:30 Uhr hochgeschickt habe, um sich fertigzumachen: Er hats nie rechtzeitig geschafft, sodass wir in fünf Tage drei mal gerade auf den letzten Drücker gekommen sind und uns bis dahin wegen ihm echt hetzen mussten. Es wäre mir lieb, wenn das ein Ende nehmen würde, denn das muss ich an meinen verbleibenden sieben Arbeitstagen nicht nochmal erleben. ;)

Am Montagmorgen habe ich nichts geschafft, weil ich vom Wochenende so müde war, dass ich den kompletten Morgen durchgeschlafen habe. Nachmittags konnten wir nicht in den Pool, weil Liz und die Jungs am Vorabend aus Versehen das Wasser angelassen hatten und der Pool nun viel zu voll und total grün (dreckig) war. Da es diese Woche aber sowieso nicht sonderlich warm war, stellte das kein Problem dar.
Meine mit-Wasser-spiel-liebenden Jungs haben sich stattdessen nützlich gemacht und das große Auto gewaschen. Es gibt für sie zur Zeit nichts Tolleres, als draußen die Blumen zu bewässern und das Auto zu waschen oder im Garten mit Dreck zu spielen. Eindeutig Jungs!
Nachdem wie immer Brandons Hausaufgaben erledigt waren, haben wir drüben mit den Nachbarn im Garten gespielt. Kathy kann es auch kaum glauben, dass ich nur noch wenige Tage da bin und ich habe schon von so vielen gehört, dass sie mich sehr vermissen werden. Zudem konnte ich diese Woche gar nicht mehr zählen, wie oft ich für mein gutes Englisch gelobt wurde, was mich natürlich freut. Jeder, der mich noch nicht kennt, rät, dass ich entweder schon total lange in Australien wohne oder aus England komme. Yay! Das macht mich doch mal stolz.
Zum Abendessen gabs am Montag Zacs Lieblinsgericht, Spaghetti Bolognese. Anschließend haben wir so lange auf der Straße Busse gespielt (jaaa, meine gute Spielidee, die sie nun ständig wieder vorschlagen) und uns die Zeit mit Cricket im Garten vertrieben bis Eddie um 19:30 Uhr nach Hause kam. Bis Mom kam sollte es noch ein wenig dauern, aber das ist nicht schlimm. Sie hat zur Zeit einen riesigen Berg Arbeit zu bewältigen und ich hoffe, dass sie sich nicht überanstrengt. Sie sieht immer so schrecklich müde aus und sagt auch, dass es einfach zu viel Arbeit ist. Dagegen kann man manchmal nichts machen... :/

Mein Dienstagmorgen sah ähnlich aus wie der Montag: Schlafen. Zudem habe ichs aber noch geschafft, mit Dennis zu schreiben und einen Blogeintrag zu verfassen. Dann wars aber auch schon höchste Zeit zur Schule zu hechten und die Kids pünktlich abzuholen.
Unsere Nachmittagsaktivität bestand hauptsächlich darin, Cricket zu spielen. Dass die Jungs werfen und fangen trainiert haben, konnte man auch am Mittwoch beim Baseballtraining sehen. So war das gedacht!
Während sie dann zusammen gespielt haben -ohne sich zu streiten, juhu- habe ich schonmal das Abendessen vorbereitet. Lecker Schnitzel, fried rice und Salat.
Essen erledigt, Hände gewaschen und dann konnte das Spielen weitergehen. Ich werde es wohl nach meiner Zeit als AuPair vermissen, dass man am Tag so viel Zeit für spielen einplant. Für Fantasie und Kreativität. Sorgloses Spielen. =)
Wobei der Aufpassende immer weniger sorglos sein kann, aber dazu komme ich gleich noch...
Liz und Eddie kamen erst wieder recht spät, so gegen 20 Uhr. Bis dahin hatten wir dann aber schon alles erledigt, geduscht usw und saßen brav aufm Sofa.
Mein abendliches Skypen mit Jana hat mir richtig gute Laune gemacht; wunderschön.
Manchmal kann es mit Kindern ganz schön anstrengend sein und ich mache mir Sorgen, wenn Liz so völlig ausgelaugt von der Arbeit heimkommt. Aber dieses Gespräch hat mich das alles vergessen lassen und mir nicht nur ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. So soll das mit Freunden sein. :-)

Mittwoch war wohl unser Highlight der Woche und hat diesem Blogeintrag seinen Titel gegeben. Morgens war Zac endlich mal pünktlich fertig, sodass er es nicht geschafft hat, mir einen Teil meiner morgentlichen guten Laune zu rauben wie an den Vortagen.
Ich war ein wenig in Bankstown bummeln, hab nach der Hausarbeit ein Mittagsschläfchen eingelegt (es gibt nichts Besseres) und bin anschließend nichts ahnend und mit guter Laune zur Schule gefahren, um die Jungs abzuholen. Pustekuchen!
Alles war gut bis wir aus der Schule rausgegangen sind und die Jungs von der 'hat lady' gebeten wurden, ihre Hüte aufzusetzen. Weil immer mehr Menschen hinter uns aus der Schule strömten, haben Zac und ich uns an die Seite gestellt, um auf Brandon zu warten.
Was mich da schon ein wenig gestört hat, war, dass Brandon nie nie nie seinen Hut aufsetzt, obwohl er genau weiß, dass das am Ausgang kontrolliert wird. Er setzt ihn auch nicht auf, wenn ich ihn daran erinnere, weil er immer ungesehen vorbeischleichen will, was allerdings nie klappt. Jedenfalls waren Zac und ich dann ein kleines Stück vor ihm, haben uns aber auf dem Weg zum Auto drei Mal umgesehen, ob er noch hinter uns war und jedes Mal habe ich ihn auf der gleichen Seite, auf der wir gelaufen sind, hinter uns her schlendern sehen. Als ich dann Zac bitte ins Auto zu steigen und mit dem Schlüssel kämpfe, um das Auto aufzuschließen, hat Brandon uns -wie sich im Nachhinein herausstellte- aus den Augen verloren und ist umgekehrt, um zur Schule zurückzulaufen.
Ich dachte, dass er uns nur veräppeln würde und war mir sicher, dass er ja noch nicht so weit gewesen sein konnte, weil er vorher noch genau hinter uns war. Nichts da! Kein Brandon mehr in Sicht. Stattdessen leerte sich die Straße immer mehr, während Zac und ich uns auf die Suche nach seinem großen Bruder machten. Vergeblich. Als die 'hat lady' aufmerksam wurde, hat auch sie uns bei der Suche geholfen.
Unerwartet hörte ich plötzlich mein Handy in meiner Hosentasche klingeln und musste tief seufzen, als sich Liz am anderen Ende meldete. Was sollte ich dann sagen "Du, ist grad schlecht, wir suchen gerade deinen Sohn, der uns vor 5 Minuten verloren gegangen ist" ?!
Zum Glück hatte er sie vom Office aus angerufen. Schlauer Junge! Er ist nämlich erst durch die Schule geirrt, weil ihm gesagt wurde, Zac und ich seien zurück in die Schule gegangen und hat sich anschließend dazu entschlossen, uns anrufen zu lassen.
Die ganze Sache war also nach 10-15 Minuten wieder geklärt und alles war gut. Dennoch hat er mir echt einen Schrecken eingejagt, weil ich schon dachte, dass Liz dann am anderen Ende sich sicher fragen würde, warum die Nanny ihren Job nicht ordentlich macht und eines der Kinder verliert. ;)
Sie waren mir aber zum Glück überhaupt nicht böse und haben das verstanden. Wir haben uns einfach beide aus den Augen verloren und dann daraus gelernt, dass er noch aufmerksamer darauf achten sollte, wo wir sind und sich nicht immer von jedem Mitschüler anquatschen und ablenken lassen sollte und er am besten vor mir läuft, damit ich ihn immer sehe. :)
Was eine Aufregung! Schnell die Hausaufgaben erledigt, haben wir uns auf den Weg zum Baseball-Training gemacht, wo ich wie immer sehr herzlich von anderen Eltern begrüßt wurde. Das hat mich gefreut und mir direkt gute Laune gemacht, sodass ich mir vorgenommen habe, sie am Samstag wiederzusehen, indem ich den Jungs beim Spiel zugucke.
Diese Leute sind für mich die echten Australier: total ausgeglichen und liebenswürdig, fröhlich und ein bisschen verrückt. ;)
Weil uns an diesem Abend nicht viel Zeit zum Kochen blieb, gab es fish fingers und pommes (in Deutschland würden die Kroketten heißen) mit Salat. Abends mussten wir uns auf den Schreck vom Mittag erholen und haben wie immer zusammen gespielt.

Dass ich Donnerstagmorgen total motiviert war, die komplette Hausarbeit zuerst zu erledigen, hat mir hinterher totale Entspannung geschenkt, weil ich dann an nichts mehr zu denken brauchte und mir einen schönen Morgen gemacht habe. Eddie war ja auch daheim, musste aber den ganzen Tag arbeiten, sodass wir ihn kaum gesehen haben.
So haben wir uns nur die Erlaubnis eingeholt, in den Pool zu gehen. Zac und ich haben viele Bomben gemacht, sodass man dann die blauen Fliesen wieder dort erkennen konnte, wo wir reingesprungen waren. Ist der Dreck wohl ein wenig zur Seite gewichen, yummy. :P
Diesen Nachmittag über haben wir ausgiebig gespielt, weil Liz Baba Bescheid geben wollte, dass sie uns Abendessen kocht -wie sie es angeboten hatte.
Wie sich aber bei meinem (Kontroll-)Anruf um 17:45 Uhr herausstellte, wusste Baba nichts davon und versicherte, dafür am Montag (heute) vorbeizukommen und uns cabbage rolls zu machen.
So musste ich mich dann am Donnerstagabend ziemlich sputen, die abwechslunsgreiche Ernährung aber nicht vergesse. Da es am Mittwoch ja schon was Fertiges gab, hab ich uns Kartoffeln gekocht. Dazu gabs Würstchen und Mais.

So war die Woche schon um und wird mir mit dem Brandon-an-der-Schule-verloren-Highlight sicher noch ne Weile in Erinnerung bleiben. Eddie meinte, dass er (im Gegensatz zu Liz) die Jungs ja noch nie verloren hatte, räumte aber ein, dass er sie auch nicht ständig irgendwo abholen muss. Mein Zusatz war, dass sie bei ihm auch parieren, weil er eine viel höhere Autorität hat, während sie bei mir singend von einer Straßenseite auf die andere hüpfen. ;D


Weiter gehts im nächsten Bericht mit... Dem WOCHENENDE! <3

3 Kommentare:

  1. Hui, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es dir ging als Brandon weg war. Ging mir auch schonmal so :-X
    Aber hast du doch gut bewältigt :)

    :-*

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  2. Ehrlich? Ein Jungscharkind oder eines von Verwandten?
    Man kann manchmal auch nur schwer nachvollziehen, was in kleinen, sorglosen Kinderköpfen so vor sich geht. Da wundere ich mich immer wieder. ;)
    War auch auf eine gewisse Weise froh über diese Erfahrung. Alles, was ich hier erlebe, nehme ich mit und werde ich ganz sicher nochmal brauchen. :-)

    Hab dich lieb!!

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  3. Ne, nen Kind im Kindergarten. Stand auf dem Spielplatz (vom Kindergarten) noch hinter mir und als ich mich das nächste mal umgedreht hab, wars dann auf einmal weg. Hab total die Panik bekommen. War dann schon zur Tür gerannt -.-
    Da wird man aber schnell ;)
    Hab dich auch lieb :-*

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