Sonntag, 23. Januar 2011

What a busy week




... die unverhofft mit einem für mich freien Tag startete. Solche Tage liebe ich besonders: Von denen man vorher nicht weiß, dass sie einfach nur freifreifrei sind.
Solche Tage tun gut, wo ich doch erwarte, dass meine Tage bald wieder anfangen zu rennen -sobald die Jungs nämlich wieder in die Schule gehen. Vor uns liegt die letzte der 6 1/2 Wochen Sommerferien und ich kann gar nicht glauben, wie Eltern das jahrelang jedes Jahr wieder erleben, die Kinder so lange zuhause zu haben. Respekt! (und wie hab ich die Ferien doch immer geliebt ^^)

Jedes kleines Geräusch hat mich am Montag aufschrecken lassen und jedes Klackern der Waschmaschine habe ich als ein Öffnen des Garagentors interpretiert. Denn die Jungs hatten ja von Sonntag auf Montag bei Betty geschlafen, sodass ich etwas länger schlafen und entspannt in den Tag starten konnte. Ich hab zuerst den Haushalt erledigt, war bei der Post und hab mein Couchsurfing-Profil endlich mal überarbeitet und vervollständigt. An dem Nachmittag kam mir beim Surfen auf der CS (=CouchSurfing)-Homepage die Idee, dass ich mein Wochenende im Februar, 4.-6.2., mit CouchSurfing verbringen könnte. Dann wäre ich weder allein, noch wäre es langweilig oder teuer. Weil ich von CouchSurfing momentan total begeistert bin, kann ich sagen "Da fand sich natürlich auch direkt jemand!".
Ich werde das Wochenende in Adelaide bei Tobi verbringen. Keine Angst: Ich würde ja niemals alleine bei einem Mann übernachten. Außer mir werden noch seine drei Mitbewohner, die Freundin des einen, seine eigene Freundin und eventuell eine Holländerin, die schonmal bei ihnen CouchSurfing gemacht hat, dort übernachten.
Bis ich mich selber angemeldet hatte, dachte ich immer, dass CouchSurfing ziemlich risikoreich ist, weil man ja nicht weiß, wo es einen da hinzieht und man die Leute ja nicht kennt. Mein Bild dazu hat sich sehr gewandelt, weil man auf der Website im Voraus Kontakt aufnehmen kann (ich habe sowohl mit Tobi als auch seiner Freundin geschrieben) und andere Kommentare schreiben, sowie auch der 'Gastgeber' die Surfer beurteilt. Wenn man erst anfängt freut man sich über Zusagen, weil man ja noch nicht bewertet werden konnte und es auch dementsprechend ein Risiko für den Gastgeber sein könnte. Aber dazu gibts ja das Profil und Emails. Ich bin übrigens gespannt, was sie mir kochtechnsich beibringen, weil sie es lieben zu kochen und ich da doch immer gern Neues lerne. :-)

Ich freue mich schon, hoffentlich auch noch in Darwin jemanden zu finden, bei dem ich Couchsurfen kann. Ein Mädel, bei dem ich gern übernachtet hätte, macht leider während dieser Zeit Urlaub... Ich schaff das schon.
Der Grund, warum ich Couchsurfing an manchen Stellen den Nächten in Hostels bevorzuge hat eigentlich wenig mit Geld zu tun, sondern vielmehr mit dem Konzept, wofür Couchsurfing steht. Nämlich dafür, dass man von Ortsansässigen mehr über die Stadt und Umgebung erfährt und eventuell auch mit ihnen Unternehmungen startet, weil sie einen mehr mit Geheimtipps versorgen können als der Reiseführer. Während meiner Reise werde ich zwischen den Touren aber auch Pausen brauchen, sodass ich nur ab und zu Couchsurfing mache. Denn wenn ich dann bei Leuten übernachte, möchte ich mir auch Zeit nehmen, mich mit ihnen auszutauschen, zusammen zu kochen und wegzugehen und nicht einfach nur auf ihrer Couch schlafen. ;)
Dank Couchsurfing werde ich mich hoffentlich mit einigen Leuten in Adelaide und Darwin anfreunden (in Melbourne und Katoomba -Blue Mountains- kenne ich ja nun schon welche), sodass ich beim Zurückkommen in ein paar Jahren Ziele ansteuern kann. Wie jeder Touri versucht man am Anfang immer, sich einfach mit irgendwelchen Australiern anzufreunden. Ob sie einem sympathisch sind oder nicht, spielt nicht wirklich eine Rolle. Was vielmehr eine Rolle spielt, ist, dass man australische Freunde hat, die man später wieder besuchen kann. Was für ein Schwachsinn! Ich suche mir momentan extra interessante Persönlichkeiten raus, von denen ich lernen kann und mit denen ich mich unbedingt über Gott und die Welt unterhalten möchte, solange ich frei bin und reise und mir um die Uni keinen Kopf zu machen brauch.
Das war mein kleiner Exkurs zum Thema CouchSurfing! :D Ich kann das jedem nur empfehlen, WENN man sich denn im Voraus genug Zeit nimmt, die Leute kennenzulernen, bei denen man übernachtet. Eine Garantie dafür, dass man es gut trifft, wird es wohl nie geben. Aber man hat viele Möglichkeiten, um herauszufinden, zu wem es einen denn dort verschlägt. Meine bisherigen Couchsurfing-Erfahrungen waren ja total unterschiedlich und genau das ist es, worauf ich mich nun freue.

Zurück zu meiner Woche: Ich habe den Nachmittag in der Sonne sitzend mit Lesen, Briefe schreiben und Couchsurfing-Pläneschmieden verbracht bis ich mich dann um 17 Uhr ernsthaft gefragt habe, ob die Jungs nicht nach Hause gebracht werden. Also hab ich mich bei Liz auf der Arbeit erkundigt, ob sie was von Betty gehört hat. Zusammen mit einer Verneinung hat sie mir Bettys Nummer durchgegeben, damit ich hören konnte, ob ich den Jungs was zum Abendessen kochen sollte. Ansonsten hätte ich vermutlich nicht angerufen, weil mir der freie Tag extra natürlich absolut nichts ausgemacht hat. ;)
Am Telefon wird mir dann gesagt, dass die Jungs gern noch eine Nacht bleiben wollen. Da wäre ich doch die letzte, die widerspricht. Also blieben sie noch eine Nacht weg, während Liz uns abends etwas zum Abendessen zauberte, was sie selber vorher noch nie gekocht hatte und daraus einen Wettbewerb machte: Am nächsten Tag wäre ich dran, mir etwas völlig Neues auszudenken und ohne Rezept zu kochen, was ich vorher noch nie gekocht hatte. So kams natürlich, dass ich am nächsten Morgen schon etwas früher aufgestanden bin und ein paar Zutaten eingekauft habe, von denen ich dachte, dass ich sie brauchen könnte. Um kurz nach 10 Uhr hab ich mich mit dem Navi aufgemacht, um zu Bettys Haus zu finden, wo ich allerdings ziemlich verspätet ankam (15min geht ja für MICH eigl :D), weil die M5 so voll war und ich im Stau stand...
Dort angekommen wurde mir erst erzählt, was sie in den vergangenen Tagen gemacht hatten, ehe wir zum Kino in Beverly Hills gefahren sind, um dort "Megamind" zu gucken. Am Vorabend hatte sie mich nur ins Kino eingeladen und so hatte ich gehofft, dass sie sich bei der Auswahl der Kinderfilme für "Megamind" entschieden hätten. -Strike!
Den Film ahben wir übrigens mit Süßigkeiten und Drinks, sowie zuhaus geschmierten Sandwiches genossen. Betty ist wirklich großzügig, was ich total lieb fand. Ich mag es sehr, wenn Leute an einem besonderen Tag (den wir uns einfach besonders gemacht haben) ein bisschen Geld ausgeben und dadurch alles total schön und entspannend war.
Auf dem Rückweg haben die Jungs im Auto nicht aufgehört zu fragen, ob das Wetter gut genug war, um im Pool zu spielen. Natürlich sind wir im Pool gelandet, was ein Riesenspaß war. Ich habe Jayden noch nie so lieb und anhänglich und gesprächig erlebt wie an diesem Tag. Er ist ohne Frage ein schwieriges Kind, aber dieser Tag war einfach schön und ich ganz glücklich darüber, dass er es mir endlich einfacher gemacht hat, ihn ins Herz zu schließen. Er hat den ganzen Tag über nicht einmal so einen Heulausbruch gehabt -okay, wenn man von dem absieht, der seine Traurigkeit darüber ausgedrückt hat, dass seine Cousins nach Hause mussten.
Ich habe nachmittags mit ihnen im Spielzimmer mit Lego, Transformern und Eisenbahn gespielt, sodass wir eine Weile beschäftigt waren. Betty hat uns außerdem noch ihre Barbie Collectors gezeigt, bei denen besonders mir die Spucke weggeblieben ist. -Hat die doch tatsächlich Kisten voller Sammlerbarbies, die teuer waren und nicht ausgepackt werden dürfen, um sie später wieder verkaufen zu können.
Als sich unserer Bauchgefühl des Staunens in Hunger verwandelte, weil es auf 18 Uhr zuging, hat Betty eine Liste geschrieben und unser Abendessen von Mr Mc Donalds kochen lassen. ;) Wir hatten nicht mehr genug Zeit zum Kochen und so hab ich dankend angenommen, dass ich mir doch keine Gedanken mehr darüber machen musste, was ich Besonderes kochen wollte. Mein Problem bei der Sache ist nämlich, dass die Jungs es möglicherweise nicht mögen, weil besonders Brandon Vieles nicht mag, was er nicht kennt. Dann wäre wir sicher auch bei MCD gelandet, was wohl ein ziemlicher Dämpfer gewesen wäre.
Nach einigen Versuchen haben wir Liz erreicht und sie uns gebeten, nach Hause zu kommen, damit sie die Jungs auch noch ein bisschen um sich hat. Weil sie noch im Zug saß und wir uns direkt auf den Weg gemacht haben, waren wir gefühlte 10 Sekunden vor ihnen zuhause. Als die Jungs noch ihren Autotüren zuschlugen, kamen Liz und Eddie um die Ecke gefahren. Timing, yes. Was war das für ein schöner und abwechslungsreicher Tag!
Sowas brauchen die Jungs auch, um mal was anderes als ihre eigenen, neuen vier Wände zu sehen.

Am Mittwochmorgen saßen Brandon und ich gerade im Schlafanzug beim Frühstück, als einer von Liz' Arbeitskollegen schon 20min zu früh an der Tür klingelte. Die Löffel in die Müslischalen geschmissen, haben wir die Beine in die Hand genommen, damit wir die Treppe schaffen konnten ehe Liz die Tür öffnete und uns oben fix umziehen konnten.
Allmählich trudelten auch noch weitere drei Arbeitskollegen ein, denen wir bis um ca 9:30 Uhr zuhörten und nebenbei den Affen am Computer glücklich machen (kennt ihr "Monkey go happy" > die Jungs lieben es). Wenn man aber so etwas Aufregendes spielt, ist es manchmal schwierig, ruhig zu bleiben und die Erwachsenen im Wohnzimmer arbeiten zu lassen.
Obwohl Maddison krank war, weshalb Nancey angerufen hat, sollten wir ruhig rüberkommen und dann eventuell eher wieder fahren, falls es Probleme gegeben hätte. Denn wir waren ja für Mittwoch bei Nancey und ihren drei Mädels eingeplant, die sogar noch eine andere Cousine zu Besuch hatten, wie uns an der Tür auffiel. So war die Rasselbande komplett, auf die Nancey und ich vier Augen geschmissen und uns immer mal wieder aufgeteilt haben. Es war schön, dass sie sich ein wenig besser allein unterhalten können, als wenn die Jungs allein sind und mich immer mit ins Spiel einbinden wollen. Um genauer zu sein: In Spiele, bei denen ich rennen und in der Sonne schwitzen muss. ^^
So verging der Mittag recht schnell. Zum Lunch gabs Pommes und Ham-Brötchen, lecker. Maddy lag den ganzen Tag auf dem Sofa und musste sich mehrmals übergeben, armes Ding. Die Jungs hatten den Sicherheitsabstand zu wahren, was besonders Brandon nicht schwer fiel, ist er doch ein "Mitleidskotzer" und würde auch direkt einen Eimer brauchen, wenn er zusähe.
Auch bei Nancey zuhause habe ich mich wieder darüber gefreut, dass die Kinder so anhänglich sind und mich sehr zu mögen scheinen.
Mit Betty und Nancey hatte ich auch ein paar kurze Gespräche und ich weiß dank Bettys Kommentar, dass sie es sehr genossen hat, jemanden außer der Kinder um sich zu haben.

Um 15:30 Uhr haben wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht, weil es abends zum Cricket -NSW vs Tasmania- gehen sollte. Zuhaus haben wir ratzfatz die Arbeitskollegen von Liz verabschiedet, Dinner gegessen, saubere und halbwegs ordentliche Klamotten angezogen und wurden dann allesamt von Eddie zum Stadion gefahren.
Die Jungs haben die ganze Fahrt über geredet, weil es das erste Cricket-Spiel war, dass sie live gesehen haben und sie in solchen Situationen ja immer besonders aufgeregt sind. Ich hab mich aber auch gefreut!
Die drei Stunden von 19 bis 22 Uhr vergingen zwischendurch eher langsam, weil Cricket nun nicht die aufregendste Sportart auf Erden ist. ;) Ich hatte allerdings die Möglichkeit, mich mit den Regeln vertraut zu machen und Ben, den Sohn von Eddies Chef kennenzulernen. Achja: Der Grund, warum wir überhaupt Tickets hatten > Eddie hat sie auf der Arbeit geschenkt bekommen. So saßen wir inmitten von Eddies Arbeitskollegen.
Ben schien ganz nett zu sein und hat vorgeschlagen, ob wir nicht am kommenden Wochenende mal einen Abend in Wollongong verbringen wollen. Ob ich das möchte, weiß ich aber noch nicht. ;) Er schien so ganz nett, ein wenig... introvertiert. Ich sollte vorher noch dringend erwähnen, dass ich einen Freund habe und fragen, ob ich Freundinnen mitbringen kann. Dann könnte das EVENTUELL was werden. Momentan habe ich ja ansonsten nicht mehr soo viel Lust wegzugehen, weil ich das Gefühl nicht los werde, dass eh nur alle Australier in Flirtstimmung sind und du nirgens einfach nen Cocktail trinken oder ein bisschen tanzen kannst, ohne angegraben zu werden. Da bedeuten mir Strandtage mehr als Abende, an denen man sich eh nur oberflächlich unterhält und... so doof es klingt 'eh alle das Gleiche im Sinn haben'. Das nervt mich und deshalb bin ich nicht hier, sodass meine Wochenendgestaltung anders aussah -dazu aber später mehr.

Cricket wurde besonders gegen Ende noch richtig spannend! NSW haben im Endeffekt mit zwei Runs verloren, unglaublich! Zwei Runs sind nichts und wir haben so eine spannende Aufholjagd geliefert, dass man Cricket wirklich nicht als langweilige Sportart abstempeln kann. Wow, wie aufregend das war, ich habe es geliebt!
Abends waren wir dann erst nach 22:30 Uhr zuhause, sodass es uns müde Kiddies direkt in die Betten verschlagen hat.











Der Donnerstag sollte im Vergleich zum abwechslungsreichen Teil der Woche wieder normaler werden. Wir hatten keine Pläne und würden den ganzen Tag zuhause verbringen, weil Eddie und Liz mit beiden Autos unterwegs waren. Brandon war morgens ein wenig launisch, worauf ich absolut keine Lust hatte. Immerhin war ich gerade dabei, einen gigantischen Stapel Geschirr abzuwaschen, den Liz und ihre Arbeitskollegen nach Frühstück, Snack und Lunch hinterlassen hatten. Dass Liz den Mittwochabend nicht mehr abwaschen wollte, konnte ich natürlich verstehen. Trotzdem habe ich mich gewundert, wie viel es war. Um das nicht zu vergessen: Das erste, was Liz abends sagte, als sie wieder nach Hause kam, war eine ganz liebe Entschuldigung, dass sie mich mit all dem dreckigen Geschirr allein gelassen hatte. Die Worte fand ich lieb und habe natürlich wie immer ein "no worriiiiies" erwidert, weil wir es morgens ja sowieso nicht eilig gehabt hatten.
Als ich Brandon zu einem kleinen Gespräch gebeten hab und ihm zur Aufheiterung Spiegeleier gemacht habe, wurde er wieder lieb. Der Anfang eines sehr schönen und harmonischen Tages (wenn nicht sogar des harmonischsten bisher), an dem viel endlos viele Runden Monopoly Junior gespielt haben, Cheese 'n Bacon rolls zum Lunch hatten, nach dem Lunch im Pool geplanscht und nach vielen weiteren Runden Monopoly draußen Baseball gespielt haben. Dazu haben wir ein Schild für jede Base gemalt und uns mit den Positionen abgewechselt. Was ich besonders süß fand, war, dass Brandon mit eine Email geschickt hat, in der nur drei Worte standen > "i love you".
Und das von Brandon!!! =D



Sie waren an diesem Nachmittag einfach lieb und ich hatten die ganze Zeit über so viel Spaß, dass ich mein AuPairLeben wieder richtig genossen habe.
Als wir alle unser "Stroganoff" aufgegessen hatten, ging es eine weitere Runde in den Pool, wo wir uns total kaputt gelacht haben und viel gesprungen sind. Durch meinen einen freien Tag hatte ich noch viel Energie übrig, über die sich die Jungs gefreut haben.
Zac durfte wegen seiner infections nicht nochmal in den Pool und hat uns stattdessen gefilmt und fotografiert.










Das war eine wunderschöne Woche! Nun liegen noch 5 Wochen vor mir, in denen die Jungs mir noch mehr ans Herz wachsen. Das nimmt in den letzten Tagen wirklich Ausmaße an, die uns allen den Abschied schwer machen werden. Ich bin gespannt. :)

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